Auf der Brooklyn Bridge

Tja. Wenn ich gewusst hätte, was ich von den x-Men halten sollte, dann waere es mir leicht gefallen ihm eine Antwort auf seine Frage zu liefern. Aber so? Vielleicht sollte ich so wie immer das sagen, was mir gerade in den Sinn kam. Ein Risiko gab es da zwar immer, aber hey! No risk no fun oder? "Obs dir passt oder nicht, aber ich weis nicht was ich mit ihnen anfangen soll. Ich meine, ihre Absichten moegen ja schön und gut sein, aber andererseits kotzt es mich an, wie die Menschen mit uns Mutanten umgehen." Beschwerte ich mich und verschrenkte die Arme vor der Brust. Wie gerne haette ich die Menschen mal so behandelt, wie sie uns behandelten. Wie Abschaum.
Doch ich beschloss auf dir Frage ob ich es mit Gambit ernst meinte nicht zu antworten, denn das war erstens meine Sache und zweitens offensichtlich. Stattdessen warf ich Gambit einen kurzen Blick zu, ehe ich mich etwas misstrauisch wieder an Revenger wand. "X-Symbiose also ja? Interessant. Woher du dich damit auskennst muss ich aber nicht verstehen oder?" Fragte ich ihn, hob die Augenbrauen und war wirklich froh, dass dieses X-Symbiose Ding nicht so oft am Tag verwendet werden konnte. Ich hatte nämlich alles andere als Lust darauf, mich jedes Mal wenn ich versuchte Gambit zu küssen zum größten Teil darauf zu konzentrieren, meine Mutationen im Zaum zu halten.

"Ich bin Genetiker Jetstream. Ich habe in diesem Fach einen Doktortitel. Naja die wussten ja auch nicht, dass ich ein Mutant bin, ich glaube dann hätten sie mich erstmal eingesperrt. Aber daher kenne ich mich mit solchen Dingen ziemlich gut aus." Erklärte der Revenger sehr nüchtern und ließ seien Blick über das Alltägliche New-York schweiffen. Unglaublich wie das alles funktionierte. Jeder Mensch war eigentlich nur ein kleines Zahnrad in der Uhr die sich Leben nennt. Und alles in allem funktionierte die Genetik ähnlich. Mit Bausteinen. Die Menschen würden sich noch wundern. Aber ihre Ansicht über die X-Men gefiel ihm. "Nun, dann möchte ich dir eine Alternative vorschlagen. Wir, die X-Revenger, lassen uns nicht von den Menschen zu ihren Marionetten machen. Wir schlagen zurück. Das Werk in der U-Bahn. Das war unser Werk. Gambit arbeitet ebenso für mich. Was sagst du dazu?" Fragte er sie ebenso nüchtern wie vorhin.

Ein Genetiker? Na wunderbar. Was auch sonst. Und was kam als nächstes? Irgendein Psychogeschwafel? Wer einen Doktortitel hatte konnte auch nur nicht ganz bei Sinnen sein. "Wer aus einer Familie stammt, die seit Jahrhunderten Mutationen besitzt kennt sich auch relativ gut damit aus, also ..." Antwortete ich ihm und zuckte mit den Schultern. Wenn man von klein auf damit konfrontiert wurde, brauchte man sich gar nicht erst daran gewöhnen. Man war es bereits gewöhnt. Wer auch immer diese X-Revenger sein mochten, allein dass sie sich nicht alles gefallen ließen gefiel mir. Jetzt, wo ich hier in New York war, Meilen weit weg von meinem Großvater und somit der Quelle meiner Aufträge, brauchte ich wohl eine neue Beschäftigung, um nicht völlig einzurosten wenn ich wieder zurück ging und eines Tages für ihn das Geschäft eines Auftragskillers weiter führen sollte. Doch das Gambit auch für ihn arbeitete, machte mich etwas stutzig. Vor allem, da das alles für mich keinen Sinn ergab. Ich sah für einen Moment zu Gambit und wand mich dann wieder Revenger zu. Seufzend lehnte ich mich gegen eine Wand und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Muss ich dazu denn etwas sagen?" Fragte ich ihn und hob die Augenbrauen. Irgendwann würde mir meine vorlaute Klappe sicher noch mal schaden. Aber nicht heute. Dafür sorgte ich schon.

Und dann passierte etwas, was sehr selten passierte: Revenger lächelte für einen kurzen Moment. Es amüsierte ihn, wie die jungen Menschen sich verhielten und vor allem, dass Jetstream so rebellisch war. Das passte hervorragend in seine kleine Gruppe. Er schaute danach sofort wieder ernst und sprang elegant von der Brüstung. Der lange Mantel mit Kapuze, den er anhatte striff den Boden und wehte dabei im Wind. "Bevor ich die Zeit weiterlaufen lasse..." Fing er an und betrachtete Gambit, der in einer etwas verblüffte Position still zu stehen schien. Interessante Gabe, fand er immer wieder. Dann nahm er aus jux und dollerei Gambits äußere Form an. "...Interessant nicht? Ich kann dir vieles beibringen...Aber die Frage, die ich stellen wollte: Wärest du bereit dich für eine Blutentnahme bereit zu erklären um die X-Symbiose zu erforschen?" Fragte er höflich und verwandelte isch wieder zurück.

Faszination pur. Dachte ich mir und legte den Kopf schief, als ich Gambit auf einmal doppelt sah. Ziemlich cooler Trick. Musste man ihm schon lassen. Aber ob es so cool war, wie dafür zu sorgen, dass die ganze Brücke aus den Fugen geriet - was ich durchaus zu Stande bringen würde? Na ich weiß nicht.
Schon wieder jemand, der mir was beibringen wollte. Na herzlichen Dank. Das hatte mein Großvater seit meinem dritten Lebensjahr getan und so wurde ich, was ich geworden bin. Eine Killerin mit Mutationen, die seit ihrem Auftreten erprobt und geschult wurden. Er hatte es immer als Abenteuer beschrieben. Erst als ich älter wurde hatte ich verstanden, zu was das alles diente. Kaum war ich dann hier in New York gelandet, übernahmen die Lehrer die Aufgabe, mir etwas beizubringen.
"Nun, eigentlich ist mir mein Blut heilig. Aber ich denke, ich könnte eventuell eine kleine Ausnahme machen." Sagte ich und wurde neugierig, was genau es mit dieses X-Symbiose auf sich hatte. Immerhin was das ein Begriff, den man nicht gerade täglich zu hören bekam. Und wenn es dabei auch noch um mich ging, wollte ich doch wissen, was das nun für ein Teil war.

Man sah es an ihrem Blick, dass sie neugierig wurde. Es stand wie ein offenes Buch in ihren Augen geschrieben. Sie schien es auch nicht wirklich verbergen zu wollen, wie sie dachte und er musste innerlich Grinsen. Ein beeindruckendes Mädchen. "Na schön. Ich danke dir dafür." Sagte er vorerst und überlegte dann. "Ich möchte, dass du dem Senator von New-York klarmachst, dass er lieber auf der Seite der Mutanten stehen sollte. Wie du das machst ist mir egal. Aber es dürfen keine Spuren zu mir erkennbar sein. Dies wird deine Aufnahmeprüfung sein. Wenn du fertig bist, sag es Gambit, aber bitte ihn nicht um Hilfe und sag ihm davon nichts, bis du es geschafft hast." Sagte er und schnippte mit den Fingern. Danach funktionierte das Zeitgefüge wieder im normalen Level und er wandte sich an Gambit. "Du hast Glück gehabt." Gambit würde wissen, was Revenger damit meinte. Kurz darauf, war er verschwunden...

Dem Senator von New York klar machen das er lieber auf der Seite der Mutanten stehen sollte .... Verrückt. Aber okay. Dachte ich mir und nickte zustimmen. Wäre doch gelacht wenn ich das nicht schaffen würde. Wofür war ich denn nunmehr seit fünfzehn Jahren zu einer Killerin ausgebildet worden? Wenn es jemanden gab, der ihn dazu 'überreden# konnte, dann ich. "Von mir aus." Sagte ich zustimmend. Als ob ich die Hilfe von Gambit dabei überhaupt nötig hätte. Also echt. Sowas nannte Revenger eine Aufnahmeprüfung? Dan waren seine Anforderungen aber nicht sonderlich hoch. Großvater hätte es eine 'hübsche Übung zum warm werden' genannt. Das tat er öfter. Ich liebte die gestellten Aufgaben, die es für mich im Alleingang zu erledigen galt. Fast schon schade das ich keine solchen Aufträge mehr von ihm bekam, seitdem ich in New York war.
Als auf einmal die Zeit weiter lief, sah ich mich fasziniert um. Irgendwie ziemlich cool. Aber ich lies mich ja auch leicht von irgendetwas faszinieren. Was Revenger mit 'du hast Glück gehabt' meinte wusste ich zwar nicht, aber ich beschloss, dass es mir egal war. Kaum war er verschwunden, lies ich mich zu Boden fallen, pustete eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und begann das alles erstmal zu verdauen.